Postdoc-Workshop 2024 verbindet Forschende aus RJ und SP mit deutschen Universitäten

© Isolette Guimarães Botelho

Die beiden Etappen des Postdoc-Workshops 2024, die am 16. April in Rio de Janeiro und am 20. April in São Paulo stattfanden, brachten Interessierte an einem Postdoc in Deutschland mit Hochschulen und Institutionen des Landes zusammen und unterstrichen das Wachstum der Veranstaltung, die mittlerweile Teil des Jahresprogramms des Deutschen Wissenschafts- und Innovationshauses (DWIH) São Paulo ist. 

Insgesamt nahmen rund 75 Forschende an den beiden Veranstaltungen in Brasilien teil – eine weitere fand ein paar Tage zuvor in Buenos Aires statt. In Rio de Janeiro waren sowohl diejenigen vertreten, die sich über den Weg zum Postdoc in Deutschland informieren, als auch diejenigen, die bereits Fördermöglichkeiten ausloten wollten. 

“Ich bin gekommen, um mir ein Bild von Postdocs in Deutschland zu machen”, sagt Alef Lima, dessen Forschung an der Universidade Federal do Rio de Janeiro (UFRJ) sich auf medizinische Chemie konzentriert. Der aus Alagoas stammende Wissenschaftler ist seit 2019 in Rio und sah den Workshop als eine Gelegenheit, eine “Leidenschaft” aus seiner Kindheit für das Land zu vertiefen. “Ich hatte keine Ahnung, dass es so viele Möglichkeiten für Postdocs gibt, und ich habe viel über das System dort gelernt. Es ist sogar möglich, einen Postdoc dort zu machen, auch wenn man kein Deutsch spricht”, sagte er. 

Patrícia Farias, Lebensmittelingenieurin auf dem Gebiet der intelligenten Verpackungen und Postdoktorandin an der Universidade do Estado do Rio de Janeiro (UERJ) und der Universidade Federal do Estado do Rio de Janeiro (Unirio), war in Rio auf der Suche nach neuen Finanzierungsquellen. “Ich hatte mich bereits für das Capes-Humboldt-Forschungsstipendienprogramm beworben und wollte sehen, welche anderen Möglichkeiten es gibt. Ich habe mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), EURAXESS und anderen gesprochen. In meinem Fachbereich ist Deutschland das Land, das am meisten investiert und sich am meisten für die Produktentwicklung interessiert. Es ist ein sehr breites Feld, und ich möchte mich spezialisieren”, sagte sie. 

Für Laura Redondo, Direktorin des Brasilien-Zentrums an der Universität Münster, ist das Wachstum des Postdoc-Workshops ein Zeichen dafür, wie wichtig es ist, Deutschland als Standort für diejenigen zu bewerben, die ihr akademisches Profil internationalisieren wollen. “Das Jahr 2024 kennzeichnet ein Jahrzehnt seit der Einführung der Informationsveranstaltung für Postdocs in Deutschland. Was als kleines Konsortium deutscher Hochschulen begann, ist mittlerweile Teil des Jahresprogramms des DWIH. Die diesjährigen Veranstaltungen brachten, wie immer, hochmotivierte und qualifizierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen, die die Gelegenheit zum Dialog mit Hochschulvertretenden und Fördereinrichtungen gut nutzten, was den Zugang zu den Institutionen sicherlich erleichtert”, sagte sie.   

Das Brasilien-Zentrum war neben der Technischen Universität München (TUM), der Freien Universität Berlin (FU Berlin), der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) einer der Organisatoren des Treffens. Der Postdoc-Workshop in Rio fand am Centro Brasileiro de Pesquisas Físicas (CBPF) statt, der in São Paulo, wie in den letzten Jahren, am Goethe-Institut. Neben dem DWIH São Paulo nahmen die DFG, die TUM, die FU Berlin, die RUB, die Universität Münster, EURAXESS, die Universität Potsdam, die Universität Heidelberg, die Alexander von Humboldt-Stiftung und der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) teil. In São Paulo schlossen sich das Brasilien- und Lateinamerika-Zentrum Baden-Württemberg und die Technische Universität Darmstadt dem Team an. 

Text: Rafael Targino