Allgemeiner Überblick

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Brasilien ist ein Land, das viele Möglichkeiten in den Bereichen Forschung und Innovation bietet. Seine Universitäten, Forschungseinrichtungen, Vermittler und Förderinstitute öffnen ihre Türen für diejenigen, die an Forschung und Innovation im Land interessiert sind.

In Brasilien sind verschiedene Akteure in der Forschung und in der Innovationsentwicklung engagiert. Die wichtigsten staatlichen Einrichtungen sind dabei öffentliche Universitäten, Technologie-Institute, Forschungsförderungseinrichtungen und seit kurzem auch die Brasilianische Gesellschaft für Forschung und Industrielle Innovation (Embrapii).  

Das brasilianische Innovationsszenario umfasst zudem Inkubatoren, Technologieparks, private Investoren, Unternehmen und Systeme wie den Nationalen Dienst für industrielles Lernen (SENAI) und seine Innovationsinstitute sowie den Brasilianischen Dienst zur Unterstützung von Kleinst- und Kleinunternehmen (SEBRAE).

Brasilianische Forschung

Die in Brasilien betriebene Forschung konzentriert sich auf Universitäten und andere nationale oder bundesstaatliche Einrichtungen. Derzeit gibt es im Land 304 öffentliche und 2.153 private Hochschuleinrichtungen, darunter 203 Universitäten, 322 Universitätszentren, 1.892 Hochschulen sowie 40 nationale Bildungs-, Wissenschafts- und Technologieinstitute und nationale technologische Bildungszentren. Davon boten im Jahr 2020 mindestens 482 Einrichtungen Grundlagen-Fernstudiengänge an. Die Daten stammen aus dem Hochschulzensus 2020, der gemeinsam vom Bildungsministerium (MEC) und dem Nationalen Anísio-Teixeira-Institut für Bildungsstudien und -forschung (Inep) im Februar 2022 veröffentlicht wurde.

Im Juli 2021 veröffentlichte das Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Innovation (MCTI) die Nationale Innovationsstrategie für den Zeitraum 2021 bis 2024 mit thematischen Plänen für die Jahre 2021 und 2022. Die Innovationsaktivitäten sind in sechs Bereiche eingeteilt:

  1. Ausbau der beruflichen Qualifizierung durch technologische Personalschulung;
  2. Innovationsförderung gezielt ausrichten und sicherstellen;
  3. Ausbau technologischer Wissensgrundlagen im Innovationsbereich;
  4. Impulse für die Entwicklung von Märkten für innovative Produkte und Dienstleistungen;
  5. Verbreitung der unternehmerischen Innovationskultur;
  6. Patentschutz; 

Außerdem wurde eine Innovationskammer eingerichtet, deren Aufgabe darin besteht, Funktion und Ablauf der Betriebsmittel und Prozesse zu strukturieren und zu leiten, die für die Umsetzung der Innovationspolitik erforderlich sind. Vertreter des Kanzleramts sowie der Ministerien Auswärtiges (MRE), Verteidigung (MD), Wirtschaft (ME), Bildung, Gesundheit (MS), Bergbau und Energie (MME), Regionalentwicklung (MDR), Wissenschaft, Technologie und Innovation (MCTI), Kommunikation (MCom) und Landwirtschaft, Viehzucht und Versorgung (Mapa) gehören der Innovationskammer an. 

Die Strategie, bestehend aus Vorgaben, Zielsetzungen und Initiativen, organisiert die Prioritäten der Regierung und bildet die Grundlage für die Ausarbeitung von Aktionsplänen. Wie das MCTI hervorhebt, zielen diese neuen Leitlinien darauf ab, den Zusammenhalt, die Synergie und die Wirksamkeit der Innovationspolitik zu erhöhen, die früher in den verschiedenen Ministerien isoliert behandelt wurden. 

Die Entschließung fordert, dass die Maßnahmen, die den Plänen zugrunde liegen, den Anforderungen des Ökosystems gerecht werden, wie z. B. die Förderung privater Investitionen in Innovation, Unterstützung von Startups und offene Innovationsinitiativen sowie Programme zur Unterstützung von Strukturierungstechnologien in Bereichen wie Landwirtschaft, erneuerbare Energien, Raumfahrt etc. 

Das MCTI-Papier sieht zudem eine Überarbeitung der Hochschullehrpläne vor, um einen praxisorientierten, unternehmerischen und interdisziplinäreren Ansatz für die Entwicklung von Unternehmertum und Innovation zu stärken. 

Der Strategieplan legt die wesentlichen Ziele und Handlungsfelder zwischen 2021 und 2024 fest kann alle zwei Jahre überarbeitet werden.  Hinzu kommen Zielsetzungen zur Schaffung von Arbeitsplätzen im Innovationsbereich, ein größeres Angebot an technischer Ausbildung und Studiengängen, Anreize für innovative Kulturen und Konsolidierung der FE&I-Daten.