DWIH-Schwerpunktthema 2023: Die resiliente Gesellschaft

© iStockphoto

Das weltweite Netzwerk der Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser (DWIH) nimmt 2023 mit seinem Schwerpunktthema die Vielschichtigkeit der “resilienten Gesellschaft” in den Blick.

Die Frage, was Resilienz ausmacht, lässt sich nicht leicht beantworten. Zu vielschichtig ist mittlerweile die Bedeutung, die Resilienz weltweit gewonnen hat. “Widerstandskraft” ist vielleicht die häufigste Übersetzung – aber in welchem Kontext und vor welchem fachlichen Hintergrund? Zum Beispiel angesichts Krisen, etwa des Gesundheits- oder Ökosystems, aber auch bei tiefgreifenden Veränderungen, wie der digitalen Transformation, die mit ihrer Dynamik viel Etabliertes erschüttert.

Eine “resiliente Gesellschaft” muss dieser Vielschichtigkeit gerecht werden. Damit sie bei den verschiedenen Herausforderungen mithalten kann, sind Innovationstreiber aus den unterschiedlichsten Themenfeldern gefragt. Und es braucht Formate und Orte der Vernetzung, um sich über Probleme austauschen und Kräfte bündeln zu können.

Verbindendes an verschiedenen Standorten

Im Wissen um das außergewöhnliche Vernetzungspotenzial der weltweiten DWIH-Standorte hat das Kuratorium der Deutschen Wissenschafts- und Innovationshäuser “Die resiliente Gesellschaft” als Schwerpunktthema für das Jahr 2023 gewählt. Die Häuser gehen der Bedeutung von Resilienz in den verschiedenen Weltregionen nach und bringen Akteure zusammen, die mit ihrer Arbeit auch die Belastbarkeit von Innovationssystemen erhöhen. Dabei werden standortübergreifende Themen ebenso in den Blick genommen wie Fragestellungen, die für die jeweilige Region besondere Bedeutung haben.

Weiterführende Informationen zur Wahl des DWIH-Schwerpunktthemas 2023 finden Sie auf der Website des DWIH-Netzwerks .

Der zurückliegende Präsidentschaftswahlkampf hat die brasilianische Gesellschaft aufgewühlt und Polarisierungen verstärkt. Dialog und Diskussionen, die für Wissenschaftsfreiheit und Innovationen essenziell sind, werden in dieser aufgeladenen Atmosphäre erschwert. Für die Resilienz einer Gesellschaft ist es aber entscheidend, dass sie eine Gesprächskultur zur Lösung vielschichtiger Herausforderungen pflegt.

Dialog für Resilienz

Zahlreiche Akteure der brasilianischen Wissenschaft und Wirtschaft engagieren sich für den Austausch über fachliche und nationale Grenzen hinweg. Der Deutsch-Brasilianische Dialog für Wissenschaft, Forschung und Innovation fand im Mai 2023 zum zehnten Mal statt. Mit dem Fokus auf eine nachhaltige Energiewende zeigte die Veranstaltung Wege auf, wie diese gelingen kann – eine Voraussetzung für die resiliente Entwicklung eines Wirtschaftssystems. Die Planung ökologisch verantwortlicher Städte stand im Mittelpunkt des “Klimapolis Laboratory“, einem deutsch-brasilianischen transdisziplinären Programm.

Auch bei der 75. Jahrestagung der Brasilianischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (SBPC) im Juli 2023 war Deutschland als Dialogpartner vertreten. Das DWIH São Paulo thematisierte bei dem von ihm organisierten Round Table während der Jahrestagung den Kampf gegen Desinformation, Hass und Vorurteile in Brasilien und Deutschland. Die Rolle von Wissenschaft und Bildung bei der Stärkung der demokratischen Kultur und der zukunftsweisenden Entscheidungsfindung steht auch im Mittelpunkt der Arbeit des DWIH für eine widerstandsfähige Gesellschaft, die das Lösungspotenzial der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen nutzt.