Die Gewinner früherer Ausgaben sagen, dass sich nach Falling Walls Lab Brazil viele Türen für sie geöffnet haben

Neue Beziehungen, Forschungsmöglichkeiten und offene Türen. Das ist es was die Gewinner des Falling Walls Lab Brazil der Ausgaben 2021 und 2019 sagen, was sich nach dem Wettbewerb in ihren beruflichen und akademischen Wegen verändert hat.

Die Anmeldungen für die diesjährige Ausgabe gehen bis zum 31. Juli und die Veranstaltung findet am 8. September auf hybride Weise statt – die Kandidaten werden einen Online-Pitch von bis zu drei Minuten vor einer Jury der Tecnopuc halten. Der Tecnopuc ist ein Wissenschafts- und Technologiepark der Päpstlichen Katholischen Universität von Rio Grande do Sul (PUCRS) in Porto Alegre. Es können sich Forscher aus allen Fachrichtungen mit einer innovativen Idee bewerben.

Die Veranstaltung FWL prämiert Forschungsprojekte, soziale Initiativen und Geschäftsideen, die kreative Lösungen präsentieren, um auf wissenschaftlicher und technologischer Ebene „Mauern einzureißen”. Aus den Bewerbungen werden 15 Projekte ausgewählt, die in einem jeweils dreiminütigen Pitch präsentiert werden sollen, wobei Kriterien wie Innovation, Wirkung und Struktur bewertet werden.

Der im Vorjahr prämierte Georges Khouri stellte seine Idee eines Schnelltests vor, dessen Ziel es war die Kosten zu senken und den Diagnoseprozess von Krankheiten wie Chagas, Leishmaniose und Malaria zu beschleunigen.

Victor Freitas wiederum, der Gewinner von der in 2019 in der Hauptsstadt von Minas Gerais stattfindenden Edition, schlug die Verwendung von aus Pflanzen gewonnenen aromatischen Molekülen vor, um unsere Abhängigkeit vom Öl zu verringern.. Lesen Sie nachfolgend die Interviews mit den beiden Innovatoren. Dabei wird Ihre Vorbereitung auf das Falling Walls Lab Brazil geschildert und sie gehen auf Schwierigkeiten ein mit denen sie konfrontiert wurden und gleichzeitig den Nutzen, der die Teilnahme am Wettbewerb gebracht hat.

Georges Cury
Georges Khouri

– Warum hast du dich für FWL angemeldet? 

Victor Freitas: Ich war an der Möglichkeit interessiert finanzielle Mittel für meine Forschung zu beschaffen, dessen Fokus auf der von der FLW geförderten Präsentation liegt. Der Bewerbungsprozess war sehr einfach – das Verfassen eines kurzen Abstracts mit anschließender Online-Einreichung war alles was für die Auswahl des Verfahrens erforderlich war.

Georges Khouri: Ich habe einen Newsletter erhalten und, da ich einige Projekte auf Eis gelegt hatte, entschied ich mich teilzunehmen um etwas mehr über Pitches zu erfahren und um die soziale/wissenschaftliche Wirkung meines Projekts zu testen. Der Prozess war super einfach und das was ich über die Zusammenstellung und Präsentation von Pitches gelernt habe, war unglaublich!

 

– Sie haben Ihr Projekt neben mehreren anderen Kandidaten vorgestellt. Wie haben Sie sich gefühlt, nachdem Sie die Präsentation ihrer „Konkurrenten“ gesehen haben? 

VF: An dem Tag dachte ich: „Wow, es gibt sehr gute Projekte und Leute die sich präsentieren, ich glaube nicht, dass es für mich klappen wird“ (lacht). Tatsächlich fand ich einige Präsentationen so interessant, dass ich später mit den Forschern sprach und Kontakt knüpfte. Etwa ein Jahr später entstand aus dieser Partnerschaft ein wissenschaftlicher Artikel.

GK: Ich war sehr nervös, weil das Niveau der Projekte unglaublich hoch war. Mit jeder Präsentation wurde ich etwas nervöser und ängstlicher. Sowohl wegen des hohen Niveaus der Projekte als auch wegen der Teilnehmer.

 

– Waren Sie während der Präsentation nervös? Wie sind Sie damit umgegangen? 

VF: Ich war sehr nervös, schließlich war es nicht meine Realität jahrelange Forschung in nur drei Minuten und einem nicht-akademischen Format zusammenzufassen. Auch die Tatsache in einer anderen Sprache zu sprechen und über YouTube gestreamt zu werden, bauten die Nervosität noch weiter auf. Zum Zeitpunkt der Präsentation besteht das Geheimnis jedoch darin tief durchzuatmen und zu versuchen sich während der drei Minuten zu vergnügen.

GK: Ich war so nervös und ängstlich während ich vortrug, dass ich bei der Präsentation mein Herz lauter schlagen hörte als meine Stimme. Ich konnte mich erst beruhigen und präsentieren, nachdem ich viel geübt hatte und mir in den Kopf gesetzt hatte, dass ich genau alles wusste wovon ich rede

Falling Walls 2019 – Lab. Berlin, 08.11.2019.

 

– Und was hat sich nach dem Sieg des Falling Walls Lab Brazil für sie verändert? 

VF: Die Art und Weise wie ich Projekte schreibe und durchführe hat sich nach FWL sehr verändert. Früher habe ich in sehr akedemischer Form gearbeitet und jetzt versuche ich immer mehr Partnerschaften mit Unternehmen und anderen Mitarbeitern einzugehen. Die Teilnahme an den von der FWL geförderten Workshops haben mir die ersten Wege des angewandten Unternehmertums beigebracht und heute nutze ich dies um Projekte und Partnerschaften anzuregen. Nach den Workshops, Schulungen und Networking wurde ich eingeladen einen Postdoc an der Technischen Universität Berlin zu machen. Allerdings halten mich in Brasilien noch andere Verpflichtungen.

GK: Es haben sich viele Türen für mich geöffnet. Dazu gehört vor allem die Tatsache, dass ich als Gastredner zu einigen Konferenzen und Vorträgen eingeladen wurde was im Nachhinein noch weitere Türen geöffnet hat. Einige Investmentfonds diskutieren mit mir darüber auch in das Projekt zu investieren. Ich warte nur noch auf einige letzte Schlusspunkte der Start-Up Eröffnung damit dies Wirklichkeit wird.

 

– Was würden Sie jemandem sagen, der noch unentschlossen ist sich anzumelden oder nicht? 

VF: Ich würde sagen: „Machen Sie es!“ Selbst wenn Sie den Wettbewerb nicht gewinnen ist das Wissen einzigartig, dass Sie während des Prozesses (Schulungen und Tutorien) erwerben. Es ist eine Erfahrung, die in der Lage ist Ihre berufliche Sichtweise zu verändern.

GK: Bewerben Sie sich! Es ist eine einmalige und grossartige Gelegenheit. Selbst vor dem Endergebnis wusste ich schon wie sehr ich auf profissionelle Weise und in Bezug auf meine Präsentationen und Pitches gewachsen bin. Das Training ist wirklich gut und die Leute die man kennenlernt sind phänomenal.