SBPC: Teilnahme des DWIH São Paulo bestätigt Deutschland als „verlässlichen Partner” der brasilianischen Wissenschaft

Das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) São Paulo war beim 74. Jahrestreffen der Brasilianische Gesellschaft für den Fortschritt der Wissenschaft (SBPC), das vom 24. bis 30. Juli an der Universität Brasília (UnB) veranstaltet wurde, mit einem Stand auf der Expo T&C, mit einer Podiumsdiskussion und mit einem Vortrag vertreten. Bei diesem ersten Treffen in Präsenzform seit Beginn der Pandemie bestätigte die Teilnahme der Deutschen Institution die Position Deutschlands als „verlässlicher Partner” in der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Brasilien, wie der Programmleiter des DWIH São Paulo, Marcio Weichert, hervorhob.

„Das Land ist ein Exzellenzzentrum für die Ausbildung von Wissenschaftlern und die Durchführung von Forschung in Schlüsselbereichen für die Zukunft der Menschheit. Die jährlichen SBPC-Treffen sind ein besonderer Termin in unserer Agenda. In den wenigen Tagen konnten wir den wichtigsten Führern des Wissenschafts- und Innovationssystems in Brasilien zuhören und mit ihnen sprechen. Außerdem konnten wir uns über wichtige Themen auf dem Laufenden halten und auch unsere eigene Botschaft weitergeben”, bekräftigte Weichert.

Rund 350 Personen besuchten an den Veranstaltungstagen den DWIH-Stand, wo sie sich über Forschungs- und Studienmöglichkeiten in Deutschland informieren und die Ausstellung „Fritz Müller:  Der Prinz der Beobachter” besichtigen konnten. Auf den vom Martius-Staden-Institut bereitgestellten Präsentationstafeln erfuhren die Besucher mehr über den Lebensweg und die wissenschaftliche Arbeit des deutsch-brasilianischen Naturforschers.

Müller, dessen 200. Geburtstag 2022 gefeiert wird, war am 28. Juli auch Thema des Vortrags „Fritz Müller – Auswanderer, Biologe und Naturforscher“, der vom Forscher Rainer Radtke von der Universität Tübingen präsentiert und vom DWIH organisiert wurde. „Charles Darwin gefiel, was Müller schrieb, so gut, dass er allem zustimmte“, erzählte Radtke. „Alles, was Müller beobachtete und veröffentlichte, veranlasste Charles Darwin dazu, ihn den Prinzen der Naturbeobachter zu nennen. Es ist unglaublich, was dieser Mann alles entdeckte, als er barfuß durch den Urwald lief”, sagte der Tübinger Wissenschaftler.

Am 26. veranstaltete das DWIH São Paulo die Podiumsdiskussion „Wahrnehmung der Wissenschaft in der Gesellschaft”. An dem Gespräch beteiligten sich Renato Janine Ribeiro, ehemaliger Bildungsminister, SBPC-Präsident und Moderator der Podiumsdiskussion; Olaf Kramer, Professor für Rhetorik und Wissenskommunikation an der Universität Tübingen; Sabine Righetti, Professorin für die Studiengänge Wissenschafts- und Kulturvermittlung (Master) und Wissenschaftsjournalismus an der Staatlichen Universität Campinas (Unicamp) sowie Jochen Hellmann, Leiter des DWIH São Paulo und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Brasilien.

Etwa 80 Personen nahmen an der Diskussion teil. Für die Fachleute besteht die große Herausforderung darin, wissenschaftliche Erkenntnisse für die Gesellschaft zugänglich und verständlich zu machen. Aus diesem Grund sei es wichtig, die Komplexität der Forschung zu „übersetzen”  und Partnerschaften mit der Presse aufzubauen, wobei auf die dem Journalismus und der Wissenschaft eigenen Charakteristika eingegangen werden müsse.

Da das diesjährige Treffen in Präsenzform stattfand, sah Hellmann bessere Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen. „Wir haben mit zahlreichen brasilianischen Wissenschaftlern gesprochen und das deutsche Forschungs- und Innovationspanorama vorgestellt. Darüber hinaus stieß unsere Podiumsdiskussion zur Wissenschaftskommunikation auf großes Interesse und sorgte für viele weitere Gespräche. Nächstes Jahr sind wir wieder dabei”, betonte der DWIH-Direktor.

Laut Informationen der SBPC besuchten an den Veranstaltungstagen rund 8.000 Menschen die vier Campus der UnB, mehr als 35.000 verfolgten das Programm im Internet. Insgesamt gab es laut SBPC 26 Konferenzen, 53 Podiumsdiskussionen, acht Sondersitzungen, eine Paneldiskussion, vier Buchpräsentationen, eine Versammlung, einen Gesprächskreis und fünf Ausstellungen, die alle in Präsenzform durchgeführt wurden. Das Online-Programm umfasste insgesamt 109 Aktivitäten.