Pflanzen-Phänotypen und Nano-Metalle – Zwei neue Sonderforschungsbereiche für die Universität Potsdam

© Phil Wigge

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtete zur weiteren Stärkung der Spitzenforschung an den deutschen Hochschulen 17 neue Sonderforschungsbereiche (SFB) ein.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam sind mit gleich zwei Anträgen für SFB zu den Forschungsschwerpunkten „Phänotypische Plastizität bei Pflanzen“ und „Lichtgetriebene chemische Reaktionen an nanoskaligen Metallen“ erfolgreich.

Pflanzen besitzen eine besonders ausgeprägte phänotypische Plastizität, also die Fähigkeit, ihr Wachstum und ihre Entwicklung an unterschiedliche Umgebungen und Bedingungen anzupassen. Beim Verständnis von Ausmaß und Form plastischer Reaktionen sowie ihrer Evolution gibt es jedoch noch viele Lücken. Der Sonderforschungsbereich „Phänotypische Plastizität bei Pflanzen – Mechanismen, Beschränkungen und Evolution“ strebt an, die genetischen und molekularen Grundlagen und die Mechanismen phänotypischer Plastizität sowie ihre Kosten und einschränkenden Faktoren zu entschlüsseln. Ziel ist es, die Wechselwirkungen zwischen dem Genotyp, also der genetischen Ausstattung einer Pflanze und der Ausprägung von Merkmalen bei unterschiedlichen Umweltbedingungen aufzudecken und damit das Wachstum und die Reproduktion von Pflanzen besser zu verstehen. Dies ist etwa mit Blick auf eine an den Klimawandel angepasste Pflanzenzüchtung und damit für die globale Ernährung wie auch für die zukünftige Städteplanung bedeutsam. (Universität Potsdam, Sprecher: Professor Dr. Michael Lenhard)

Mit lichtgesteuerten chemischen Reaktionen an Metallen im Nanomaßstab befasst sich der Sonderforschungsbereich „Elementarprozesse lichtgetriebener Reaktionen an nanoskaligen Metallen“. Er will ein umfassendes Verständnis der dabei auf unterschiedlichen zeitlichen und räumlichen Skalen stattfindenden Prozessschritte schaffen, da viele der zugrunde liegenden elementaren physikalischen Prozesse und chemischen Reaktionen bisher noch kaum verstanden sind. Die langfristige Vision des Verbunds ist, chemische Reaktionen über die katalytischen Eigenschaften von Metallen im Nanomaßstab zu steuern und die Reaktionswege so präzise zu kontrollieren, dass sie durch Sonnenlicht aktiviert werden können, um nachhaltige Technologien zu ermöglichen. (Universität Potsdam, Sprecher: Professor Dr. Matias Bargheer)

Mehr zu den beiden SFB-Projekten der Universität Potsdam finden Sie hier.