Brasilianischer Jurist erhält Humboldt-Forschungspreis

© Audrey Luiza/Secom UnB

Marcelo da Costa Pinto Neves, seit 2011 Professor der Rechtswissenschaften an der Universität von Brasília, erhält den Humboldt-Forschungspreis, eine der höchsten Auszeichnungen der deutschen Wissenschaft, der jährlich von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung vergeben wird.

Dabei berücksichtigt die nach dem deutschen Geographen und Naturforscher Alexander von Humboldt (1769-1859) benannte Stiftung vorwiegend Forscher aus den Gebieten der exakten Wissenschaften und Naturwissenschaften, so dass die Preisverleihung für den 62-jährigen brasilianischen Juristen eine Überraschung darstellte: “Der Vorschlag kam von zwei Kollegen, die ich in Deutschland kennengelernt hatte: Alfons Bora von der Universität Bielefeld und Thomas Duve vom Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte.

Sie fragten mich, ob sie mich vorschlagen dürften. Ich stimmte zu, obwohl ich angesichts der Geschichte des Preises einen Erfolg für unwahrscheinlich hielt.” Es ist das erste Mal, dass die AvH-Stiftung einen Brasilianer aus dem Gebiet der Rechtswissenschaften auszeichnet. Vor drei Jahren erhielt Marcelo Tabarelli, Ökologe an der Bundesuniversität von Pernambuco, den Preis.

Der Humboldt-Forschungspreis würdigt das wissenschafliche Werk des Preisträgers in seiner Gesamtheit, durch das er über seine Entdeckungen, Erkenntnisse und Theorien prägenden Einfluss auf sein Fachgebiet genommen hat.

Neben der Nominierung durch zwei deutsche Forscher hat zu der Preisverleihung an Neves sicher auch seine internationale akademische Laufbahn beigetragen. Bachelor und Master durch die Bundesuniversität von Pernambuco, hat der Jurist seine Promotion an der Universität Bremen abgelegt, war Stipendiat des DAAD und der AvH-Stiftung und hat schon zehn Jahre Erfahrung in Deutschland angesammelt. Nun wird er, gefördert durch die AvH-Stiftung, ein weiteres Jahr in Deutschland verbringen, um dort ein Buch zu schreiben.

 

Quelle: Correio Brasiliense