Im Vorfeld der COP30: DWIH São Paulo fördert vier Wissenschafts-Events in Brasilien

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Angesichts der im kommenden Monat in Belém stattfindenden UN-Klimakonferenz (COP30) fördert das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) São Paulo im Oktober und November dieses Jahres mindestens vier Veranstaltungen in Brasilien. Die von Unterstützern des Zentrums eingereichten Projekte sind Teil einer speziellen Sonderausschreibung und befassen sich mit Klimaresilienz, Literatur, Nachhaltigkeit und öffentlicher Gesundheit.

Den Auftakt macht am 8. Oktober in Rio de Janeiro die Veranstaltung „Restoration at the Crossroads: linking global and urban ecosystem recovery for a climate-resilient future”. Im Fokus der deutsch-brasilianischen Kooperation steht dabei die Rolle der Wiederherstellung von Ökosystemen für Klimaresilienz, öffentliche Gesundheit, den Erhalt der Artenvielfalt und eine nachhaltige Entwicklung. Hinter der hybriden Veranstaltung stehen das International Institute for Sustainability (IIS) Rio, die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN) – ein Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft – sowie die Päpstliche Katholische Universität von Rio de Janeiro (PUC-Rio). Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist bereits möglich.

Anfang November widmet sich dann in Rio de Janeiro der Workshop „Bridging public health and urban inequalities in the context of climate change“ der Frage, wie städtische Governance Umweltprobleme wie Wasserunsicherheit und schlechte Luftqualität beeinflusst. Veranstaltet von der Universität Bonn und der Fundação Oswaldo Cruz (Fiocruz) – Brasiliens führendem Forschungsinstitut für öffentliche Gesundheit – sollen hier, basierend auf den Erfahrungen von Bewohnern lokaler Gemeinschaften, mögliche Lösungsansätze erörtert werden. Die Veranstaltung findet in Präsenz statt, die Keynote Speech wird jedoch voraussichtlich online übertragen.

Nachhaltigkeit

Ein transdisziplinärer Dialog ist wiederum das Ziel der Tagung „Beyond Sustainability: Climate, Health, and Social Justice in Urban Brazil“, die von der Universität Heidelberg am 25. und 26. November in Belo Horizonte veranstaltet wird. Im Zentrum steht der Austausch zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft und politischen Organisationen aus beiden Ländern über innovative lokale Ansätze in den Bereichen Klima, Gesundheit und soziale Gerechtigkeit im urbanen Brasilien. Besonderes Augenmerk gilt dabei afro-urbanen Gemeinschaften, die mit kollektiv organisierten Ernährungssystemen und anderen ökologischen Praktiken auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren.

Zum Schluss rückt die Rolle indigener Literaturen für eine nachhaltige Welt ein Workshop in São Paulo in den Mittelpunkt. Vom 28. bis 29. November analysiert die Veranstaltung „Reflorestar o Pensamento: Die indigenen Literaturen und Künste Brasiliens als Interventionen für eine nachhaltige Welt“ diese literarische Produktion als konkrete und ästhetische Intervention in der aktuellen Klima- und Umweltdebatte. Organisiert von den Universität Duisburg-EssenUniversität Potsdam und der Freie Universität Berlin, richtet sich der Workshop an Forschende, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit, um traditionelle indigene Erzählungen als Mittel kollektiver Wissensproduktion zu untersuchen.

Das Engagement des DWIH São Paulo und des DAAD Brasilien im Vorfeld der Konferenz ist nicht neu. So thematisierte in diesem Jahr bereits die Veranstaltungsreihe „Vozes pelo Clima“ in Rio die Problematik der Klima-Desinformation. Die COP30 selbst, die erstmals in einer Stadt im Amazonasgebiet stattfindet, beginnt am 10. November und dauert bis zum 21. des Monats.