5G-Internet und Produktivitätsgewinne in der Industrie 4.0

Experte des Fraunhofer Instituts IPK spricht über technische und betriebswirtschaftliche Aspekte des 5G-Ausbaus in Brasilien. 

Der Verwaltungsrat der Nationalen Telekommunikationsbehörde (Anatel) in Brasilien genehmigte vergangenen Freitag (24.09.2021) den finalen Entwurf der Ausschreibung für die neue Internetgeneration mit 5G-Technologie in Brasilien. Die Auktion ist für November geplant. Doch welche Bedeutung hat 5G und was bietet diese Technologie?

Bei der Podiumsdiskussion „5G – das volle Digitalisierungspotenzial erschließen” auf dem 9. Deutsch-Brasilianischen Innovations- und Nachhaltigkeitskongress wurden diese und weitere Themen im Zusammenhang mit der fünften Generation des mobilen Internets behandelt. „Die Gewährleistung der Interoperabilität und zuverlässigen Kommunikation im Fertigungsbereich ist einer der großen Vorteile der 5G-Technologie“, sagte Gastredner David Domingos, Abteilungsleiter im Fraunhofer Projektzentrum, der eingeladen war, sich zu diesem Thema aus der Perspektive der Industrie 4.0 zu äußern.

5G, die neue Generation des mobilen Internets, verspricht schnellere Verbindungen, technologische Fortschritte und bietet die Möglichkeit, mehrere Objekte gleichzeitig mit dem Internet zu verbinden. Der brasilianische Ingenieur, der ein Team am Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) leitet, ist davon überzeugt, dass 5G die Transformation der Industrie 4.0 dominieren wird, indem es alles und jeden vernetzt und den Einsatz von Werkzeugen wie künstliche Intelligenz, Internet der Dinge (IoT), Robotik und virtuelle Realität ermöglicht.

In Deutschland, China, den USA und Japan läuft bereits die fünfte Generation des Internets. Domingos erklärte, dass in Deutschland sogenannte Campusnetze getestet werden – spezielle mobile Netze, die auf bestimmte Personen oder Geräte beschränkt sind, die dem Campusgebiet angehören, was der digitalisierten Industrieproduktion ein zusätzliches Maß an Sicherheit und Kontrolle verleiht.

Aus Sicht des IPK-Experten sind im Industriebereich digitale und automatisierte Arbeitsabläufe eine wesentliche Grundlage, um Produktionsprozesse flexibler zu gestalten und um sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten: „Produktionsstandorte durch den Ausbau spezieller mobiler Netze drahtlos zu verbinden, ist der Schlüssel zur Digitalisierung des Geschäfts.“

An der Debatte nahmen außerdem Daiani Nogueira, Leiterin für Digitalisierung von Produktion und Technologie bei BASF Südamerika, und José Borges Frias Jr., Direktor für Corporate Innovation bei Siemens Brasilien, teil. Die Podiumsdiskussion wurde von Paulo Alvarenga, CEO von Thyssenkrupp Südamerika, geleitet.