Fünf Fakten zum DWIH-Schwerpunktthema „Nachhaltige Innovationen“

Photovoltaik-Anlage in Brasilien © iStockphoto/Pedro Truffi

Regengärten, Mikroparks und E-Busse: Brasilien und vor allem die Metropolregion São Paulo nehmen in Sachen nachhaltiger Stadtplanung eine Vorreiterrolle ein.

Erneuerbare Energien erzeugen über 85% des Stroms in Brasilien.

Nur wenige Länder haben einen so sauberen Energiemix wie Brasilien. Hunderte Wasserkraftwerke und immer mehr Windparks und Solaranlagen platzieren das Land in eine globale Vorreiterrolle bei der Nutzung erneuerbarer Energien. Forscherteams an brasilianischen Universitäten entwickeln innovative Einsatzmöglichkeiten von Biomasse, und das Land hat ideale Voraussetzungen für die Produktion des Hoffnungsträgers Grüner Wasserstoff.

In 27 Technologieparks im Bundesstaat São Paulo tüfteln Start-ups an nachhaltigen Innovationen.

Rund 15.000 Start- und Scale-Ups, sowie 21 Unicorns (Stand 2021) – immer mehr Gründerinnen und Gründer zieht es nach Brasilien. Führende Region ist der Bundesstaat São Paulo, die Start-up-Hochburg Lateinamerikas. Im Global Startup Ecosystem Ranking ist die Stadt São Paulo in den vergangenen Jahren um einige Positionen nach oben geklettert, 2022 belegte sie weltweit Platz 16. Der 5G-Ausbau und attraktive Start-up-Gesetze versprechen auch in Zukunft gute Aufstiegschancen.

Mindestens 2.600 elektrische Busse sollen bis Ende 2024 durch São Paulo fahren.

2005 hatte sich São Paulo der Initiative C40 angeschlossen: einem Netzwerk von fast 100 Weltstädten mit der Mission nachhaltiger Zukunftsgestaltung. Mit über 13.000 Fahrzeugen verfügt die Metropole über eine der größten Busflotten Südamerikas. SPTrans, die Verkehrsagentur von São Paulo, hat Ende 2022 die Anschaffung neuer Dieselbusse verboten. Die Dieselbusse im Einsatz fahren noch bis zum Ende ihrer vorgesehenen Nutzungsdauer. Die Riesenflotte wird so über die nächsten Jahre zu einer riesigen E-Flotte.

Mehr als 200 „Regengärten“ zieren São Paulo.

Und 2024 sollen es über 400 sein. Regengärten sind ökologische Wasserrückhaltesysteme zum Flutschutz und zur Hochwasserregulierung. Hauptsächlich handelt es sich um Grünanlagen, die aus speziellen Böden, Pflanzen und Mikroorganismen bestehen – mit vielen weiteren Vorteilen: Sie filtern das Wasser, bevor es einsickert, und die Bäume sind exzellente Luftfilter. Außerdem sind sie schön für das Stadtbild der Mega-Metropole.

30 Mikroparks baut die brasilianische Großstadt Fortaleza bis 2024.

Fortaleza, Hauptstadt des nordostbrasilianischen Bundesstaats Ceará und führende Wirtschaftskraft in der Region, zieht mit seinen 34 Kilometern Strand viel Tourismus an. Die Stadt möchte den Gästen sowie den 2,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern nun den Zugang zu nachhaltigen Freizeiteinrichtungen erleichtern. Dafür verwandelt sie in den nächsten Jahren rund 40 brachliegende Flächen in urbane Stadtparks mit Grünflächen, Gemeinschaftsgemüsegärten, Spielplätzen und Sportgeräten. Für das Projekt gewann die Stadt 2022 den World Green City Award der International Association of Horticultural Producers.