Berliner Brasiliendialoge – Brasilien im multiplen Krisenmodus

Zwischen Dezember und Februar veranstaltet das Lateinamerika-Institut (LAI) der Freien Universität Berlin (FU Berlin) eine Reihe von virtuellen Veranstaltungen mit dem Namen „Berliner Brasiliendialoge”, in denen aktuelle Entwicklungen in Brasilien seit den 90er Jahren erörtert werden sollen. Diese Veranstaltungsreihe hat zum Ziel, eine qualifizierte Diskussion unter Fachleuten, Journalisten, Künstlern, Aktivisten und Parlamentariern in Brasilien und Deutschland zu fördern.

Insgesamt sind neun Ausgaben geplant – entweder als Podiumsdiskussionen und als Konferenzen. In beiden Formaten bleibt neben den Beiträgen der Gäste Zeit für Diskussionen unter den Teilnehmern und für Fragen des Publikums, die über den Live-Chat der Veranstaltung gesendet werden können.

Nachfolgend das Programm für Dezember 2020:

1. Dezember 2020 | Brasilien in der COVID-Krise 
Diese Podiumsdiskussion soll die wirtschaftlichen, gesundheitlichen, sozialen und politischen Folgen der Pandemie in Brasilien erörtern.

Es nehmen die Wirtschaftswissenschaftlerin Laura Carvalho, der Künstlers Nuno Ramos sowie die Journalistinnen Maria Cristina Fernandes und Gizele Martins teil. Die Debatte wird von Sérgio Costa und Renata Motta von der FU Berlin moderiert.

8. Dezember 2020 | Kulturkämpfe und politischer Widerstand
Der Rechtsruck in Brasilien wäre, wie in den meisten ähnlichen Fällen, ohne eine Einteilung der Gesellschaft in Gruppen wie „links” und „rechts”, „anständige Familien” und „Korrupte und Kriminelle”, „privilegierte Minderheiten” und „das Volk” nicht denkbar. Dieses Podiumsdiskussion wird im Detail diskutieren, wie diese Strategie der Spaltung der Gesellschaft funktioniert und mit welchen Mittel man ihr entgegenwirken kann.

An der Debatte nehmen die Anthropologin Debora Diniz, die Soziologin Vilma Reis, die Künstlerin und Aktivistin Jup do Bairro und die Journalistin Andrea Dip teil. Es moderieren Peter Schulze vom Mecila-Zentrum und Camila de Abreu vom Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL).

15. Dezember | Demokratie unter Druck
Auf der Eröffnungskonferenz des Ministers des Obersten Bundesgerichtshofs (STF), Luís Roberto Barroso, soll der derzeitige Druck auf die demokratische Ordnung diskutiert werden, der sowohl von den neuen rechten Bewegungen als auch über Handlungen, offizielle Erklärungen und Stellungnahmen von brasilianischen Regierungsvertretern ausgeübt wird. Ebenso interessant für die Diskussion sind die Instrumente und Mechanismen, die zur Eindämmung solcher Bedrohungen mobilisiert werden.

Neben dem STF-Minister Luís Roberto Barroso nehmen die Journalistin Malu Gaspar und der Philosoph Marcos Nobre an der Konferenz teil. Die Debatte wird vom Juristen Dieter Grimm und von Prof. Susanne Klengel von der FU Berlin moderiert.

Die Veranstaltungsreihe wird auf Portugiesisch und Deutsch mit Simultanübersetzung und Live-Übertragung über Zoom stattfinden. Im YouTube-Kanal von Mecila wird das Original-Audio der Veranstaltung ausgestrahlt. Die Veranstaltungen finden jeweils dienstags von 14 bis 16 Uhr (Ortszeit Brasília) bzw. von 18 bis 20 Uhr (MEZ) statt.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe (einschließlich der Ausgaben von Januar und Februar 2021) finden Sie unter dem Link in der Infobox unten.

* Diese Reihe ist das Ergebnis einer gemeinsamen Arbeit zwischen der Heinrich-Böll-Stiftung und folgenden Institutionen: Freie Universität Berlin (FU, Lateinamerika- Institut (LAI), Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS), Lateinamerika-Forum (LAF), Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika/Brasilien Initiative Berlin (FDCL/BIB), MISEREOR, Maria Sibylla Merian Centre Conviviality-Inequality in Latin America (Mecila) und Global South Studies Center (GSSC) der Universität zu Köln.

Informationen zur Veranstaltung

1. Dezember 2020, 18:00 Uhr bis 15. Dezember 2020, 20:00 Uhr

Online
Veranstalter: Lateinamerika-Institut (LAI) der FU Berlin